Der Mastiff... Wie kommt man auf diese Rasse?

Seien wir ehrlich. Wer deren Wesen nicht kennt, ist erstmal durch die Größe beeindruckt. DAS ausschlaggebende Argument schlechthin! Groß muss er sein, noch größer! Massig, mit einem riesen Bollerkopf. Diesen Aussagen begegnen wir oft.

Dies ist keinesfalls negativ zu werten, ganz im Gegenteil! Denn Viele hatten leider bisher nur flüchtige Kontakte zu diesen sanften Riesen. So ähnlich begann unsere Mastiff-Liebe ja auch.

 

Sucht man nach Informationen im Internet, findet man teilweise übertriebene Fotomontagen von 300 Kilo Hunden, ausgestattet mit Sattel und einer fünfköpfigen Familie oben drauf. Oder aber man findet sogenannte Rassestandards, die Nicht-Ausstellern oder Nicht- Züchtern entweder ein Rätsel sind oder eben schlichtweg egal. Die meisten Interessenten suchen liebevolle Begleiter. Familienmitglieder.

 

Also was bedeutet es eigentlich, einen Mastiff aufzunehmen? 

Schmunzelnd gestehen wir, der Mastiff richtet sich nicht nach uns, sondern wir richten uns nach dem Mastiff.

So hat es sich seinerzeit zumindest bei uns zugetragen :)

Als Interessent sollte man sich gleich im Vorfeld einige Fragen beantworten, um unsere Aussage nachvollziehen zu können:

  • Wie wohne ich? Haus mit Garten oder Mietwohnung im zweiten Stock? 
  • Welches Auto fahre ich? Ein Mastiff im Twingo ist machbar, aber mühsam. Im Winter sicher schön kuschelig, im Sommer  wohl schweißtreibend ;)
  • Bin ich in der Lage, Unterhaltskosten zu stämmen? Um einen "Mastiff-Schnupfen" behandeln zu lassen, muss man doch tiefer ins Portemonnaie greifen, als für einen Schäferhund (und dabei ist ja der schon groß!). Auch die Futterrationen sind teilweise größer als unser Hunger ist. Und dann kommt es auch noch darauf an, was man dem geliebten Hund servieren will.

 

Und nun erwähnen wir auch noch das leidlichste aller Themen: die Hundesteuer, auf die wir hier besonders eingehen möchten, weil es uns selbst betrifft. 

Leider, leider ist der Mastiff  noch immer in fünf deutschen Bundesländern auf der sog. "Rasseliste" (manch einer nennt sie "Kampfhundliste" - davon möchten wir uns aber ausdrücklich distanzieren! Wir erwähnen dieses (Un-)Wort nur des Verständnisses wegen!) .

Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen stufen den Mastiff als Anlage- oder Kategorie 2-Hund ein. 

(Sollten Sie nicht dazu gehören, unsere herzlichsten und ernstgemeinten Glückwünsche! Sie ahnen ja nicht, wieviel Bürokratie Sie verpassen dürfen). 

Hier in NRW heißt Anlage 2 laut Landeshundegesetz übersetzt: "Hunde bestimmter Rassen mit potenzieller Gefährdung".

Je nach Kommune werden hier sehr hohe Steuern für einen Mastiff verlangt. Hinzu kommen diverse Bedingungen, die erfüllt werden müssen, um überhaupt eine Halteerlaubnis zu bekommen. Die Unterschiede von Stadt zu Stadt - und seien es nur 500 Meter Luftlinie - sind teilweise so immens, dass wir hier nur von uns und unseren Erfahrungen sprechen können.

Daher bitten wir Sie eindringlich, sich in Ihrer Stadt nach den erforderlichen Auflagen und Kosten zu erkundigen. Gern helfen wir Ihnen aber dabei und stehen Ihnen so gut es geht mit Rat und Tat zur Seite. Denn: Geht nicht, gibt's nicht! Alles ist machbar, auch wenn es erstmal recht schwierig erscheint.

 

Aber nun genug der gemeinen Realität!

Jeder entscheidet für sich selbst, was er für ein geliebtes Familienmitglied auf sich nehmen will. Wir sagen ganz klar, die Gesellschaft und die Liebe eines Mastiffs sind es IMMER wert. 

Einmal Mastiff, immer Mastiff - und nur selten bleibt es bei einem ;)  

Auch wenn wir erst im fünften Jahr als Züchter aktiv sind, zeigt uns unsere bisherige Erfahrung, dass sie ideale Begleiter sind - auch für Familien mit kleinen Kindern. Oder vielleicht gerade dann . Die gemeinsame Augenhöhe muss etwas Vertrautes wecken. Vielleicht ist es auch der gemeinsame Schalk im Nacken. 

Teilweise vergessen sie grobmotorisch ungestüm, dass auch sie eine eingebaute Bremsfunktion haben. Beobachtet man sie in Gesellschaft von Kindern werden sie sensibel und vorsichtig wie nie. 

Sie sind außerordentlich liebevoll zu ihrer Familie und lieben nichts mehr, als bei ihr zu sein. Die Gesellschaft der Liebsten ist das größte Glück für sie. Und dieses gilt es auch zu beschützen, wenn es nötig ist. 

Fremde sind den Mastiffs allerdings meist egal. Wie oft mussten wir schon die Enttäuschungen in den Gesichtern so mancher Spaziergänger sehen? Da kommt einem ein vierbeiniger Riese entgegen und grüßt nicht mal - wirklich unerhört, diese Ignoranz! Übrigens geht's den tierischen Begleitern dieser Spaziergänger selten anders :D 

  

Manch ein Mastiff mag mit Skepsis auf neuen Besuch reagieren, kriegt sich aber nach kurzer Beobachtung des Menschen wieder ein. Vor allem nach zustimmendem Nicken seiner Familie. 

Oft (Hm. Nee. Eigentlich immer!) endet es dann in einer Art Sitzstreik auf den Füßen des Besuchs - als Highlight mit noch nasser Schnute nach einem Tauchvorgang im 80 Liter- Wassernapf. 

Hier müssen wir nicht extra erwähnen, das die beliebteste Deko in Haus und Garten ein Schlabber-Sabber-Handtuch ist?

Und auch ein Lagerfeld würde von uns behaupten, wir haben die Kontrolle über unser Leben verloren, da unser häuslicher Dresscode "Jogger" heißt. 

(Kurze Anmerkung: Also eigentlich sabbern Mastiffs ja gar nicht - dies ist ja lediglich etwas Elfenschleim. Und der Glitzer an Türen und Fenstern erst und überhaupt ... hach - wir schweifen hier ab).

 

Sollten Sie sich vom Mastiff eine Sportskanone erhoffen, müssen wir Sie leider weitestgehend enttäuschen. Allerdings nur weitestgehend - denn jeder hat so seine eigene Definition von sportlicher Aktivität. 

Ein Couchpotatoe ist der Mastiff keineswegs, aber auch keine befehlsempfangende Rennsemmel.

Lange Joggingrunden oder Radtouren sind utopisch, aber der ein oder andere längere Spaziergang wird sehr genossen. Über Stock und Stein, mit kurzem Sprint oder Schleichgang, Spiel - und Tobeeinlagen und natürlich gern genommenen Pausen. Auch in Bächen oder Seen - sogar mit kurzen sportlichen Schwimmübungen, Sie werden staunen. Er kann wahre Seehundqualitäten entwickeln. (An dieser Stelle Grüße an unsere B-Würfler!) 

Und sollten Sie mal über eine Untertunnelung ins benachbarte Ausland nachdenken, gar kein Problem. So ein Mastiff ist ein wahrer Goldgräber! Gut, das mit dem Gold ist übertrieben. Aber Löcher kann er buddeln , wie kein anderer :D 

 

 

 

Weitere Informationen zum Rassestandard finden Sie auf der Seite des VDH oder des Clubs für Molosser e.V. (siehe Links) 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

… und nun genug an dieser Stelle.

Noch mehr Text liest ja kein Mensch …

 

 

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